How-To: Folien kalibrieren

Wenn ihr eine Folie am Plotter zum ersten Mal verwendet, ist es vermutlich eine gute Idee die Einstellungen für diese Folie zu Testen und verfeinern.

Jedes Material, jede Folie ist je nach Hersteller unterschiedlich und um ein gutes Ergebnis sicherzustellen, solltet ihr eure Einstellungen auf die Folien abstimmen.

Ich habe mir hier auf einem Laptop eigene Profile für jede Art von Folie angelegt, mit einem Namen, den ich schnell wiederfinde und die ich nachbessere, wenn ich merke die Ergebnisse entsprechen nicht meinen Vorstellungen.

In diesem How-To zeige ich euch wie man neue Profile anlegt, worauf man achten muss, wie man Einstellungen testet und auf Folien zuschneidet.

Im besten Fall habt ihr euch schon mit eurem Plotter und dem dazugehörigen Programm vertraut gemacht. Falls nicht, habe ich hier How-To: Silhouette Studio und How-To: Silhouette Cameo 4, wenn ihr dasselbe Gerät wie ich verwendet.

Dieses How-To werde ich mit diesem Gerät erklären, da mir genau dieses zur Verfügung steht. Ich bin mir aber sicher der grundlegende Ablauf des Kalibrierens ist auch mit anderen Programmen und Geräten von anderen Herstellern gleich. Voraussetzung ist, dass die Software es zulässt benutzerdefinierte Materialprofile zu erstellen.

Neues Profil anlegen #

Um ein neues Profil anzulegen dupliziere ich in der Regel ein schon vorhandenes, benenne dieses um und passe es an.

Hierzu starten wir im Reiter SENDEN.

Dort suchen wir uns den Button MEHR, im Bild rot eingekreist.

Damit öffnen wir das Materialeinstellungen-Menü.

Im Drop-down-Menü gibt es jetzt die verschiedenen Materialien welche im Programm zur Verfügung Stehen.

Hier wollen wir nun ein Material auswählen das möglichst nahe an unserem liegt. Angenommen ich habe eine einfache Klebefolie, dann wäre “Aufkleber-Folie, Weiß” eine gute Wahl.

Flexfolie

Falls ihr eine Flexfolie kalibrieren wollt hier eine kleine Anmerkung.

Flexfolien sollte man gespiegelt Plotten, da diese falsch herum gebügelt werden und dann wieder nicht-gespiegelt sind. Dafür bietet Silhouette Studio die Funktion, dass die Arbeitsfläche gespiegelt zum Plotter gesendet wird, das funktioniert aber leider äußerst unzuverlässig und ich bin mir gar nicht sicher, ob das bei mir überhaupt schon einmal funktioniert hat.

Daher bietet sich an, ein Materialprofil als Vorlage zu verwenden welches nicht fragt, ob man spiegeln möchte und einfach immer manuell zu spiegeln.

Duplizieren

Nun wählen wir die Folie, welche wir als Vorlage haben wollen aus, öffnen mittels Rechtsklick das Kontextmenü und Duplizieren das Material.

Es ist nun am unteren Ende der Liste zu finden als “Aufkleber-Folie, Weiß (1)”

Um der Folie einen eindeutigen Namen zu geben, öffnen wir wieder mittels Rechtsklick das Kontextmenü und wählen Umbenennen aus.

Wenn ich am PC Dingen Namen gebe, welche ich auch jeden Fall wiederfinden will, fange ich gerne mit Sonderzeichen an, da diese je nach Sortierung immer am Anfang oder Ende einer Liste zu finden sind.
Die Bezeichnung für die Folie in diesem Fall wird “!ML_FolieBlau”.

Das steht bei mir für Makerlab, normale Folie in Blau.

Mit Enter bestätigt ihr die Eingabe.

Mit dem X schließt ihr das Materialeinstellungen-Menü.

Testschnitte #

Nun folgt das eigentliche Kalibrieren, hierfür mache ich eine Reihe von Testschnitten und wähle den besten aus.

Es bietet sich an gleich mehrere Testschnitte durchzuführen und dann die Ergebnisse zu vergleichen.

Wir finden uns also wieder im SENDEN Reiter, nachdem wir das Materialeinstellungen-Menü geschlossen haben.

Erster Test

Zuerst müssen wir das neue Material auswählen, dies machen wir im obersten Dropdown-Menü.

Danach können wir über das Zahlenrad links die Schnitttiefe grob einstellen.

Für eine feinere Anpassung können wir noch den Anpressdruck variieren.

In der Regel probiere ich zuerst einmal die Default-Einstellung, sehe mir an, ob es zu tief oder zu wenig geschnitten hat und mache danach mehrere Tests auf einmal.

Um nun diese Einstellung zu testen, spannen wir die Folie in den Plotter ein und drücken den Button TESTEN.

Was der Plotter nun tut ist, er schneidet ein kleines Rechteck mit einem Dreieck innerhalb aus.

Ergebnis begutachten

Durch Abziehen des Rechtecks können wir testen wie gut das Dreieck geschnitten ist und ob es sich hebt, wenn wir das Rechteck entfernen.

Danach können wir noch das Dreieck abziehen und uns ansehen wie tief in das Trägermaterial geschnitten wurde.

Es gilt den Sweetspot zu finden, zwischen guter Abziehbarkeit und möglichst geringem einschneiden in das Trägermaterial.

An meinem Beispiel konnte ich das Rechteck ohne Probleme ablösen, jedoch wurde relativ tief in das Trägermaterial geschnitten.

Werte durchprobieren

Also variiere ich den Anpressdruck nun zuerst auf 5, dann auf 8 und 10.

Um einen weiteren Test durchzuführen, fahren wir mit dem Schlitten manuell etwas nach rechts , bis wir nach dem letzten Testschnitt sind.
Drücken wir nun noch einmal auf TEST so schneidet er das Rechteck hier aus.

Nach diesen drei Schnitten war ich mit keinem der Werte ganz zufrieden und kam zum Ergebnis das 6 wohl die beste Einstellung für mein Messer mit dieser Folie ist.

Es ist eine Geduldsfrage wie genau man die Folien einstellt. Ich muss zugeben ich habe diese Geduld selbst nicht immer und bin dann mit halbwegs guten Einstellungen schon zufrieden, muss diese dann aber im Laufe der Zeit immer wieder nachbessern.

Probiert es einfach selbst aus und spielt ein bisschen damit herum. 😉

How-To, Plotter

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